4. Impuls


In der Welt des Zuhörens sein


Luca Riedl, 28.02.2023

In was für einer Welt leben wir? Eine Welt die man hören kann!

Was heißt es eigentlich die Welt zu hören?

Wie können wir zusammen Gott hören, wenn wir uns schon gegenseitig nicht immer hören?

Fragen über Fragen - wir wollen ihnen nachgehen. Willkommen zum Glutzeit-Impuls.


Ich höre nichts.


Ich höre etwas.


Ich höre die Welt. Jeden Tag. Danke.

 

Was heißt es eigentlich die Welt zu hören? Jeden Tag hören wir so Vieles. Manches empfinden wir als Dissonanz, manches empfinden wir entspannend und manches fällt uns gar nicht auf.

 

Neben Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten gehört Hören zu den klassischen Sinnen des Menschen. Inzwischen zählt man noch Temperatursinn, Gleichgewichtsinn und Körperempfindung zum Wahrnehmungsvermögen des Menschen.

 

Wenn wir nicht hören können, sind wir eingeschränkt. Uns fehlt etwas in unserer Wahrnehmung.

Doch manchmal ist hören auch nervig. Zum Beispiel wenn ein Krankenwagen mit Sirenen vorbeifährt oder der Nachbar den Rasen in der Früh mäht, obwohl man ausschlafen möchte.

 

Solche Dissonanzen sind Teil des Lebens und machen es doch spannend. Beim Fantasy-Autor J.R.R. Tolkien waren Dissonanzen zwar Zeichen für Leid und Zerstörung, trotzdem aber immer Teil des Gesamtkunstwerks. Der Grund dafür ist einfach. Die Überwindung des „Bösen“ lässt bei Tolkien das Gute immer noch strahlender erscheinen.

 

Ich persönlich könnte mein Lieblingslied nicht die ganze Zeit hören. Irgendwie brauch ich Ablenkung damit ich es, wenn ich das Lied höre, noch viel besser genießen kann. So geht es mir mit vielen Dingen. Manchmal brauch ich ein negatives Beispiel, damit ich mich wieder auf das Positive besinnen kann. Vielleicht geht es dir auch bei ein paar Sachen so.

 

Die Schönstatt-Bewegung hat sich dieses Jahr zur Aufgabe gemacht „miteinander Gott hören“. Wie können wir zusammen Gott hören, wenn wir uns schon gegenseitig nicht immer hören? König Salomon hat es sich in der Bibel einfach gemacht; er hat sich ein hörendes Herz von Gott gewünscht: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“ (1 Könige 3,9). 

 

Aber auch wir können ein hörendes Herz haben. Als Hörende können wir jemand werden, auf den gehört wird. Das aufmerksame Hören ist wichtiger als die eigene Einsicht und kluge Erkenntnisse.

 

Die Grundlage des Betens ist das Vertrauen darauf, dass Gott mich hört. Die Beziehung zu Gott beruht darauf zuhören und gehört zu werden. Die gleiche Verbindung haben wir im Zwischenmenschlichen auch. Sie ist wesentlicher Bestandteil unseres Miteinanders. 

 

Ein hörendes Herz bedeutet also Hören, aufeinander achten und miteinander Gott hören. 

 

Wir legen die Gedanken in Gottes Hände und beschließen diesen Impuls - Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes - Amen.


Musik von Ronald Kah, Web: https://ronaldkah.de/